Fern­wärme: Informationen für Kunden und InteressierteEnt­decken Sie die Vor­teile von Fern­wärme

Fernwärme? Was ist das eigentlich genau? Und warum ist sie sinnvoll?

 

Wenn in einem Kraftwerk Strom erzeugt wird, entsteht unvermeidlich Abwärme. So zum Beispiel im Müllheizkraftwerk auf der Ingelheimer Aue. Diese Abwärme nutzen wir als Fernwärme, um Gebäude zu heizen und Warmwasser aufzubereiten.

 

Das funktioniert so: Über wärmeisolierte Rohre leiten wir 120 Grad heißes Heizwasser zu unseren Kunden. Dort erwärmt es in der sogenannten „Übergabestation“ das Heizungswasser des Gebäudes, ähnlich wie bei einem Wasserboiler, und fließt dann abgekühlt zum Kraftwerk zurück.

 

In diesem Kreislauf wird sogenannte Primärenergie eingespart und CO2-Erzeugung vermieden. Heißt also, dass Fernwärme obendrein umweltfreundlich ist – weitere Infos dazu finden Sie im unteren Teil dieser Seite.

 

Im Folgenden haben wir Ihnen die wichtigsten Fragen und Antworten zum Thema Fernwärme zusammengestellt:

  • Wann ist der Umstieg auf Fernwärme sinnvoll?

    Ob Neubau, Austausch der alten Heizungsanlage, Renovierung oder Sanierung der Liegenschaft: der richtige Zeitpunkt, sich für Fernwärme zu entscheiden, ist immer gegeben. Wer heute auf Fernwärme umstellt, sorgt vor, denn mit Fernwärme lassen sich die strengen – und weiter steigenden – Auflagen des Gebäudeenergiegesetztes (GEG) kostengünstig einhalten. Die Verpflichtung hinsichtlich der 65%-EE-Quote im Neubau bzw. beim Heizungstausch nach Abschluss der kommunalen Wärmeplanung (in Mainz spätestens 30.06.2026) gilt für Sie mit einem Fernwärmeanschluss als erfüllt. Bei einem Heizungsdefekt gelten für Sie nach GEG unter Umständen individuelle Übergangsfristen.
  • Was kostet Fernwärme?

    Fernwärme ist die günstige Alternative zur herkömmlichen Heizung. Weil Sie Kessel, Tank und einen extra Heizungsraum nicht brauchen, sparen Sie erhebliche Investitionen. Streichen können Sie ebenfalls die laufenden Kosten für Schornsteinfeger, Brennereinstellung, Kessel- und Tankreinigung. Um Wartung und Reparatur Ihrer Fernwärme-Übergabestation kümmern wir uns – ohne Zusatzkosten für Sie! Und die Verbrauchskosten bleiben kalkulierbar, weil sich schwankende Öl- und Gaspreise nur gedämpft auf die Fernwärme auswirken. Alle Details finden Sie auf der Seite Preise.
  • Was sind die Vorteile von Fernwärme?

    Fernwärme, das heißt komfortable Wärme frei Haus – jederzeit und so viel Sie brauchen. Ohne Heizölbestellung und störende Gerüche, ohne Auslaufgefahr und Brennerprobleme. Wenn eine Leitung in Ihrer Nähe liegt, können wir Sie problemlos und kurzfristig anschließen. Meist können wir eine vorhandene Zentralheizung ohne Änderung nutzen. Nur Kessel und Brenner werden gegen eine Fernwärme-Übergabestation ausgetauscht. Das schafft Platz, denn die Übergabestation ist nicht größer als ein Warmwasserboiler.
  • Wird Fernwärme staatlich gefördert?

    Ja, energieeffiziente Fernwärme aus KWK-Anlagen ist förderungswürdig. Informationen zu Fördermöglichkeiten in Form günstiger Darlehen oder Zuschüssen erhalten Sie durch Ihre Hausbank oder mit deren Hilfe bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). So gibt es KfW-Förderprogramme für Wohngebäude (Neubauten, Sanierung) und Gewerbeimmobilien von großen Unternehmen wie auch kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU).

    Zur Erfüllung der Fördervoraussetzungen gilt das Vorliegen eines Transformationsplans nach BEW (Bundesprogramm effiziente Wärmenetze) als „Ersatzmaßnahme“ für das jeweilige Netz. Dieser Transformationsplan wurde im Jahr 2023 fertiggestellt. Für den Transformationsplan gibt es eine Förderung des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Weitere Informationen dazu finden Sie unter Transformationsplan.
    D.h. für Sie kommt zusätzlich eine Förderung nach der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) in Frage. Weitere Informationen dazu finden Sie bei der KFW und dem BAFA.
Zwei Füße wärmen sich an der Heizung

Fern­wärme: Das Plus für die Um­welt


Warum ist Fernwärme umweltfreundlich? Weil sie Energie verwertet, die sonst ungenutzt an die Umwelt abgegeben würde. Dies verringert den Brennstoffverbrauch und erzeugt weniger klimaschädliches CO2 und Abgas. Ein modernes Kraftwerk nutzt den Brennstoff außerdem effektiver als tausende kleiner Einzelheizungen es könnten. Darüber hinaus erfolgt in dem Müllheizkraftwerk die Verwertung der entstehenden Energie mittels Fernwärme. Und die Luft bleibt sauber, weil vor Ort keine Emissionen entstehen.

 

Auch hierzu finden Sie folgend die wichtigsten Fragen und Antworten:

  • Wie wird aus Abwärme umweltfreundliche Fernwärme?

    Die im Kraftwerk bei der Stromerzeugung anfallende Wärme wird mittels intelligenter Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) zur Erhitzung von Heizwasser genutzt, das über wärmeisolierte Rohre zur Übergabestation in die Kundenimmobilie geleitet wird – dank des Thermoskannenprinzips der Rohrleitung verliert das mit rund 120 Grad eingespeiste Heizwasser kaum an Wärme.
  • Was ist der Primärenergiefaktor?

    Die Umweltfreundlichkeit eines Energieträgers lässt sich nach dem gemäß Energieeinsparverordnung (EnEV) ermittelten Primärenergiefaktor beurteilen, der das Verhältnis der eingesetzten Primärenergie zur tatsächlich nutzbaren Endenergie angibt. Je niedriger der Primärenergiefaktor ist, umso effizienter wird die Primärenergie genutzt. Für unsere Fernwärme beträgt der nach DIN 4701-10 zertifizierte Primärenergiefaktor sehr gute 0,32.
  • Was ist das „Gebäudeenergiegesetz“ (GEG)?

    Das Gebäude-Energie-Gesetz (GEG), umgangssprachlich auch „Heizungsgesetz“, legt energetische Anforderungen an beheizte oder klimatisierte Gebäude fest. Bei Neubauten im Neubaugebiet mit Bauantrag ab dem 01.01.2024 müssen Heizungen mit einem erneuerbaren Energien Anteil i.H.v. mindestens 65% verwendet werden.

    Diese Verpflichtung gilt mit einem Fernwärmeanschluss automatisch als erfüllt. Bei allen anderen Gebäuden greift die Verpflichtung hinsichtlich des Anteils an erneuerbaren Energien erst mit Abschluss der kommunalen Wärmeplanung (in Mainz spätestens 30.06.2026).

    Bei einem Heizungsdefekt bestehen unter Umständen individuelle Übergangsfristen. Unabhängig, ob Sie schon von den Verpflichtungen des Gebäudeenergiegesetzes betroffen sind oder nicht, der Zeitpunkt, sich für Fernwärme zu entschieden, ist immer gegeben.

    Für uns als Wärmenetzbetreiber ist das Wärmeplanungsgesetz (WPG) maßgeblich. Unter anderem ist ab dem 01.01.2030 durch uns ein Anteil von erneuerbaren Energien und unvermeidbarer Abwärme oder einer Kombination von beidem von mindestens 30% sicherzustellen. Die weiteren Meilensteine sind 80% ab dem 01.01.2040 und 100% ab dem 01.01.2045.

Weitere Fragen zur Fern­wärme?

Sie wollen es ganz genau wissen? Dann werfen Sie einen Blick in unsere FAQs. Dort finden Sie weitere Antworten zu häufig gestellten Fragen – zum Beispiel, was bei der Wartung der Anlage zu beachten ist oder wie die verbrauchte Wärmemenge gemessen wird.

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Bauwärme ohne Heizungsanlage? Kein Problem: Wir bieten Ihnen eine günstige Lösung zur Beheizung der Bausubstanz mit umweltschonender Fernwärme.

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Damit es keine böse Überraschung gibt: Hier können Sie Planausschnitte für den Bereich Ihres Bauvorhabens beantragen und sich mit allgemeinen Vorschriften vertraut machen.

Ver­sorgungs­gebiet

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